Die ausgestorbene Spezies der Schachläden

Im Zeitalter von Amazon und Onlineplattformen hat es der traditionelle Schachladen schwer sich zu behaupten. In Hamburg gibt es so einen Laden schon längere Zeit nicht mehr. Anders in London. Da ich letztes Wochenende dort unterwegs war, hab ich dem Laden einen Besuch abgestattet und dem Besitzer versprochen etwas Werbung zu machen. Die Ausstattung ist gut und es gibt alles was das Schachspielerherz begehrt. Einen virtuellen Rundgang kann man hier machen.
Also, falls ihr mal in London seid, schaut in der 44 Baker Street vorbei.

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Diogenes II – mit Kampfgeist und viel viel Glück!

Glückwunsch ans Oberligateam! – Da habt Ihr wohl eine ähnlich haarsträubende 3. Runde erlebt wie wir; selbst beim Bier danach war die Spannung noch nicht wieder runtergefahren. Aber wie soll es auch anders gehen, wenn vor der Saison die beiden besten Spieler an die Erste abgestellt werden müssen und zwei weitere Spieler ausfallen? Nominell waren wir auf diese Weise auch gegen Schachfreunde II klarer Außenseiter, obwohl auch die sicher erstmal um den Klassenerhalt angetreten sind. Am Ende stand ein 4:2 plus zwei Remis – und der Klassenerhalt ist somit nicht ausgeschlossen, was er bei einer Niederlage gegen einen der wenigen Konkurrenten auf Augenhöhe schon fast gewesen wäre.

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Und so kams:
Nachdem Ralf das überraschend frühe Remisangebot von Martin Zimmermann nicht ausschlagen konnte (die 0 aus 3 drohen dann doch irgendwie – aber vielleicht hatte Martin schon mal Bekanntschaft mit Ralfs Kampfschwein gemacht?!), remisierte Tom im Duell der Nachwuchshoffnungen – etwas mehr Mut zur Verwertung eines Mehrbauern wäre ihm wohl zu wünschen gewesen – aber: 1. Landesligaeinsatz, sicher gespielt, Mannschaft hat gewonnen – also war alles richtig und wir freuen uns sehr, endlich mal wieder einen jungen Spieler auf diesem Niveau einsetzen zu können!
Zwischendurch ergab der Überblick auch ein richtig gutes Bild – auch Sven hielt sich als krassester Außenseiter so ordentlich, dass er sogar Remis ablehnte … vorm nächsten Kampf hätte ich aber gern mal eine Art Fahrplan, an welchen Brettern wir mit einer Punkteteilung hoch zufrieden wären.
Mit fortschreitender Spieldauer zeichnete sich bei Christian die Außenseiter-Niederlage ab, während Peter lange Zeit einen Mehrbauern behaupten konnte aber doch den Ideen seines Gegners erlag. Einen glatten Sieg produzierte dagegen Robert, was nach zuletzt schwächeren Leistungen genau zur richtigen Zeit gelang! Zwischenstand also: 2:3 – und während Oguzs Remiswünsche nicht erhört wurden (den Schachfreunden fehlte wohl auch ein Fahrplan zu den 4,5 Punkten?) entschied ich mich, meinen nach mäßiger Eröffnungsbehandlung hart erkämpften aber kaum verwertbaren Mehrbauern wieder ins Geschäft zu stecken, um bei ungleichfarbigen Läufern Einbruchsfelder am König zu schaffen … leider mit wenig Geschick … doch in Stunde 5 stellte Oguz Gegner in immer noch langweiliger Stellung mal ne Figur weg und so brauchten wir nur noch zwei Quanten Glück für dies:
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Ein hart erkämpfter Sieg in Bargteheide

Volkstrauertag, der Himmel weint so sehr, dass die Spurrillen überlaufen. Zum Glück spielen wir nur vor den Toren der Stadt – in Bargteheide. Eigentlich schnell zu erreichen, wäre da nicht die Sperrung der B75 in Delingsdorf. Dominik und Christian kommen mit kleiner Verspätung an ihr Brett. Da sind bei Markus schon viele Züge gespielt – ein theoretischer Schlagabtausch, der Markus mit den weißen Steinen Initiative gibt.
Dominik ist leider als erster fertig – es ist nicht sein Tag. Nach knapp vier Stunden schafft Axel den Ausgleich. Alle anderen müssen in die Nachspielzeit. Bei Fabian und Roman sieht es nicht gut aus, bei Christian ist gar nichts los. Markus, Torben und Stefan kämpfen um den ganzen Punkt.
Fabian kann den Nachteil nicht mehr ausgleichen, doch Torben gelingt mit seinem zweiten Oberligasieg der Ausgleich zum 2:2. An vier Brettern wird weiter gekämpft, es folgen zwei Punktteilungen: Markus stellt seine Gewinnversuche im Turmendspiel ein, Roman schafft mit dem Übergang in das Turmendspiel auch die Entschärfung der Stellung und schließlich das Remis.
Es geht in die 7. Stunde – an Brett 7 ist das Damenendspiel von Stefan sehr vorteilhaft – nach 79 Zügen fällt seinem Gegner nichts mehr ein. Da hatte Christian in einem Springerendspielt schon einen Minusbauern überstanden und jetzt sogar die aktiven Figuren. Beide Spieler spielten ihre Züge nur noch mit ihren jeweils 30 Sekunden pro Zug. Christian hatte eine Gewinnidee: Nachdem sich sein Gegner lange umsichtig verteidigt hatte, konnte Christian mit seinem König ein Dreiecksmannöver machen, das der Gegner nicht entsprechend parierte. Nach mehr als 90 Zügen gelang das entscheidende Schachgebot und so stand unser 5:3-Arbeitssieg fest. – So schließt sich der Kreis, wie gut, dass wir schon um 10 Uhr angefangen haben.
Auch unserer zweiten Mannschaft gelang bei Schachfreunde 2 ein 5:3-Sieg.

Skat bei den Schachfreunden

Am 07.11. fand von 14 bis etwa 19 Uhr ein schönes Skat-Turnier in den heiligen Hallen der Schachfreunde statt. Insgesamt waren 22 Teilnehmer am Start, darunter von Dio neben mir auch Topfavorit Ralf.

Es wurden zunächst 32 Runden an Vierertischen gespielt, was auf 24 Runden gesamt hinauslief. Obwohl ich gehörigen Respekt vor Karl Kalks, dem Präsidentenvater hatte, liefen die ersten 32 Runde exzellent und ich konnte an Anlehnung von Daniel Craig 1007 Punkte erzielen ohne ein Spiel zu verlieren. Meine Grand-Nichtspielschwäche aus dem Dio Fünfkampf konnte ich nicht ganz ablegen, aber meine Skat-DWZ liegt ja auch gefühlt bei 1600. Ralf landete bei ein paar hundert Punkten.

Mit dieser Top-Punktzahl ausgestattet, landete ich am Spitzentisch bei Leuten, die hinterher jeden Stich auswendig wussten, alle Stiche und Trümpfe mitzählten und überhaupt. Ich bekam wenig gute Karten, konnte aber wenigstens 3x Ramsch gewinnen, der übrigens bei den Schachfreunden 50 Punkte zählt und nicht nur 20 wie beim Fünfkampf.

Am Ende reichte es zu Platz 6 mit 1370 Punkten, was zu 2kg Kassler plus grosser Grünkohlkonserve reichte. Ralf landerte irgendwo in der Nähe der Mitte mit ~1100 (?), was aber immer noch Fleischkonsum bis zum Abwinken bedeutete.

Die Abschlusstabelle habe ich bisher nicht gefunden, deswegen alles Näherungszahlen.

Ob ich dieses Jahr den Dom-Skat mitspiele, weiß ich noch nicht. Bei den Schachfreunden war ich jedenfalls garantiert nicht zum letzten Mal beim Skat.

Knapp daneben ist doch vorbei – Ramada Cup in Bad Soden

Am vergangenen Wochenende startete ich den Versuch, mich (in der 15. Saison) zum fünften Mal für das Finale der Deutschen Amateurmeisterschaft  zu qualifizieren. Die Aussichten waren nicht schlecht, schließlich durfte ich dank einer schlechten Leistung im Vorjahr jetzt wieder in der C-Gruppe antreten – d.h. 1701 >= max(ELO, DWZ) >= 1900. Und da in dieser Spielstärke bei den meisten Spielern (wie auch bei mir) die ELO deutlich höher ist als die DWZ, gehörte ich durchaus zu den Mitfavoriten. Und für die Qualifikation reicht ja Platz 6.

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Landesliga gegen Schachfreunde I

Wie schon von Markus erwähnt ging es heute im Lokalderby gegen die erste Mannschaft der Schachfreunde. An allen Brettern gab es eine gewaltige Elodifferenz, dennoch schlugen wir uns meiner Meinung nach achtsam. Insgesamt konnten jedoch nur ich (sehr glücklich gegen Ritscher), Oz (gegen Jaeckle) und Kai (gegen Dietz) jeweils remis erzielen, so dass unterm Strich eine 1,5:6,5 Niederlage stand. Der Saisonstart hätte besser verlaufen können, allerdings spielten wir in den beiden ersten Kämpfen auch gegen die Mitfavoriten der Landesliga.

Oberliga gegen Schwerin II

Am Sonntag, den 11.10. spielten wir Zuhause gegen Schwerin II. Ebenfalls im Fahrenkamp zeitgleich dabei Dio II, die die schier aussichtslose Aufgabe gegen Schachfreunde I hatten.

Der Kampf ging innerhalb von 4 Stunden zuende: Mein Gener spielte in Isolanistellung schnell, er brauchte immer nur 1 Minute pro Zug, dadurch entgingen ihm dann wohl die taktischen Feinheiten. Nach 27 Zügen war es dann nach einem Einsteller in aber schon schlechterer Stellung vorbei für ihn. Fabians Partie war ziemlich blutleer remis. Christian L.’s Gegner überraschte im Doppelfianchetto mit frühem …e5, was meine Engine auch mag. Also war schon De2 ungenau. In optisch schlechterer Stellung machte Christian dann remis. Stefan hatte im französischen Flügelgambit die Stellung am Königsflügel geöffnet. Mein …Dc7, was ich vorschlug, geht übrigens nicht wegen Dh5 Df7 Lb5. Aber …g6 scheint so schlecht nicht zu sein. Nach einem Figurenopfer gegen 3 Bauern wehrte Stefan sich, aber erfolglos. 2:2 Zwischenstand vor der Zeitnotphase.

Axel’s Verwicklungen mündeteten in einem remisigen ungleichfarbigen Läuferendspiel. Dom’s Gegner stellte in aber schon schlechterer Stellung was ein. Roman liess fast die Zeit durchlaufen, aber in den Verwicklungen hatte er bald Myriaden von Material mehr und gewann. Daraufhin machte Torben sein minimal besseres Endspiel remis.

Mit dem 5:3 liegen wir in der oberen Tabellenhälfte und können mit den beiden Kämpfen zufrieden sein.

Lurup zerstört

Am 04.10.15. fand das traditionelle Schnellturnier von Lurup statt.

Leider hat sich der negative Trend, den ich auch auf anderen Schnellturnieren bemerken konnte, fortgesetzt: So fanden gerade mal 16 Schachfreunde den Weg nach Lurup. Auch qualitativ war wenig zu bieten, neben mir waren noch Aleksandar Trisic (für Insider: „Alexander Dreischütz bitte ans Telefon!“) und Norbert Becker da, dann ging es rapide nach unten.

Bei 16 Teilnehmern wurden trotzdem 9 Runden a 15 min gespielt. Nachdem ich in der dritten Runde souverän Trisic besiegen konnte, spielte ich wie im Rausch und konnte das Turnier mit 9/9 gewinnen! Ein nettes Taschengeld entschädigte mich für die Enttäuschung, als ich das Teilnehmerfeld erblickte.

Markus