Wieder nen Punkt verschenkt

Gestern gab es den ersten Doppelheimkampf der Saison – SCD 3 musste sich dabei gegen Barmbek behaupten.
Dabei stießen wir auf das Luxusproblem, zu viele spielbereite Spieler zu haben – daher bekam Sylvin frei für seine Betriebsschachpartie und Joachim rotierte aus der Mannschaft – dafür rückten Ramona und Malte nach.
Der Kampf begann erstaunlich – das erste Remis steuerte Sven bei. Etwas später musste sich Peter geschlagen geben, seine Partie sah aber schon ein Weilchen nicht vielversprechend aus. Anschließend hatte auch Fabian ein Remisangebot, dass er annehmen durfte, da es bei Dominik seit geraumer Zeit nach Sieg aussah – den er dann auch zum 2:2 realisierte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Malte einen Mehrbauern, Ramona eine leicht schlechtere, Alex meiner Meinung nach eine leicht bessere und ich eine ausgeglichene Stellung mit Aussicht auf Aktivitätsschub. Also war ich recht zuversichtlich, bis … Alex aus mir unverständlichen Gründen im 16. Zug seine Zeit bis auch 2:30 min runterlaufen ließ (er meinte anschließend, dass er da auch hätte aufgeben können, ich bleibe auch nach ein paar Blicken auf die Stellung dabei, dass er zwar seinen Mehrbauern zurückgibt, aber vielleicht schlimmstenfalls bei „-1″ stand, was kein Grund sein sollte, sich in eine aussichtslose Zeitnot zu begeben. (Ich meinte zu Sven, Alex soll remis machen und sich darauf verlassen, dass ich meine ausgeglichene Stellung gewinne) Nun denn, Malte holte das 3:2, und ich realisierte die Aktivität. Mein Lg7, der lange Zeit nur dazu diente, die Bauern auf f6 und e5 zu decken, wurde nach dem Abtausch der beiden Bauern zu einem Monster, das über Drohungen wie L:b2+ oder Lh6+ die gegnerische lange Rochade unterminierte, so dass wir permanent irgendwelche wilden Abtauschvarianten bewerten durften.
Als Alex dann schlapp machte, ging ich nochmal zu Ramona. Bei meinem letzen Blick sah ihre Stellung relativ sturmreif aus, und auch sie wirkte wenig optimistisch, doch jetzt sah ich, dass sie klar besser stand – der gegnerische Angriff hatte sich irgendwie in Luft aufgelöst.
Also zurück ans Brett und die eigene Partie gewinnen. Es gelang mir, D + T so zu tauschen, dass ich ein ein Endspiel mit jeweils L+S und 4 gegen 3 Bauern abwickeln konnte. Also einmal kurz überlegt – was hat uns Karsten hier beigebracht. Relativ schnell erkannte ich, dass die Stellung als reines Bauernendspiel gewonnen ist, wenn ich mich nicht allzu blöd anstelle. Dies tat dagegen der Gegner – er plazierte sein Material so, dass er meinen Springer gegen seinen Läufer tauschen musste, da er sonst einen Bauern verloren hätte. Viel wichtiger aber: durch den Tausch stand mein Läufer auf d4, der Springer auf d1 – d.h., der Springer war klassisch eingekoppelt!!! Also wurden auch die letzen Figuren getauscht, als es plötzlich Unruhe in meinem Rücken gab. Ramona hatte ihre klar bessere Stellung ruhig und gelassen Richtung Sieg gespielt, dabei aber leider übersehen, dass im 38. Zug ihr Plättchen fiel – ohne dass Sie überhaupt realisiert hatte, dass sie mittlerweile auch in Zeitnot war. Plötzlich also 3:4, und mein Gegner bekam den Hinweis, dass ein Remis zum Mannschaftssieg reicht. Und dafür gab es sogar noch eine Möglichkeit, denn wenn ich die b-Bauern getauscht hätte, so dass bei mir der c4 und der h5 gegen den h4-Bauern übrig geblieben wären, hätte mir exakt ein Tempo gefehlt, um den h-Bauern zu verwandeln – aber dafür hätte mich unser GM gekillt. Also den Tausch verweigert und locker das 4:4 gesichert – da wäre mehr drin gewesen.
SCD 2 spielte parallel 4,5:3,5, Details hoffentlich von anderer Seite.