Endlich wieder mehr als 4 Punkte!

Wir können es noch! Auch die erste Mannschaft kennt wieder das Gefühl zu siegen. Vor drei Wochen noch hatten wir den Tabellenführer Königsspringer am Haken und waren am Ende noch mit dem 4:4 zufrieden, als Christian nach wechselvollem Partieverlauf sich ins Dauerschach rettete. Doch gegen den Tabellenletzten Lübecker SV 2 konnte uns der Befreiungsschlag gelingen – Sprung auf Platz 6!

Schon der Schiedsrichter setzte zu Beginn die Lübecker unter Druck, als er erwähnte, dass die Gäste die Punkte dringender bräuchten als der Gastgeber. Kurz vor 11 Uhr waren alle Bretter besetzt und so konnte es pünktlich in das Abstiegsduell gehen. So nach etwa zwei Stunden standen wir schon kräftig unter Druck: Roman (5) und Fabian (7) mit dem Rücken (Figuren) zur Wand, Markus (1) mit symmetrischer Bauern- und Figurenstruktur und bei Tsung (3) war auch nicht viel los. Von den Weißspielern war nicht viel zu sehen, einzig bei Michael sah es nach strukturell möglichem minimalen Vorteil aus. Ich hatte zum Glück nicht so viele Eröffnungsprobleme wie gegen Königsspringer, aber das aufgegebene Zentrum und der Rückstand in der Entwicklung machten auf das Team keinen beruhigenden Eindruck. Holger entschloss sich zum Figurenopfer, um auf der h-Linie den gegnerischen König zu belästigen.

Mein nächster Blick ging auf die zusammengestellten Könige bei Tsung, auch Markus und Almar einigten sich kurz darauf mit ihren Gegnern. Durch die Niederlage von Roman, der kein Gegenspiel mehr entfachen konnte, und den Sieg von Holger, der sich in der anschließenden Analyse als glücklich herausstellte, stand es 2,5:2,5 und die letzten drei Bretter sollten die Entscheidung bringen. Fabian konnte seine schwierige Position verriegeln, Michael hatte auf dem Damenflügel einen potenziellen Freibauern und mein Gegner rückte mir einerseits im Zentrum auf den Leib und andererseits der Dame auf die Pelle. Zum Glück fand er mit zehn gegen zwei Minuten bei verbleibenden 17 Zügen nicht die richtigen Züge und ich konnte mir in den Verwicklungen einen Bauern genehmigen. Aber die einfachen Züge bis zur Zeitkontrolle sind mir auch nicht mehr gelungen, mein Gegner konnte Turm und Springer aktivieren und der Mehrbauer war nichts mehr Wert. – Beim Stand von 3:3 ging es um die Frage „Zugwiederholung oder Risiko?“ – Tsung entschied auf Sicherheit: 3,5:3,5. So war es an Michael den entscheidenden Punkt zu holen. Das Turmendspiel war vorteilhaft, die Zeit verging und Michael konnte sich erst den Freibauern und dann den Punkt sichern.

Für die Lübecker war es in der 7. Runde die fünfte 3,5-Niederlage. – Für uns der lang ersehnte „Befreiungsschlag“. Doch der Sieg bringt uns noch nicht wirklich weiter, weil die Liga so ausgeglichen ist und es wieder Überraschungen gab: Turm Kiel gewinnt gegen Schwerin, Pinneberg schlägt Königsspringer ebenso klar mit 5,5:2,5. Vier Mannschaften liegen punktgleich mit 6 Mannschaftspunkten auf den Plätzen 6-9, drei Mannschaften mit nur 9 Punkten an der Tabellenspitze. Es bleibt spannend: Vom theoretischen Aufstieg bis zum gefürchteten Abstieg ist noch alles möglich. Am 18.3. versuchen wir in Neukloster das „böse L-Wort“ zu verdrängen. Das große Finale ist am 15.4. die „Hammer-Park-Meisterschaft“ gegen Schachfreunde.

Ein besonderer Dank gilt unserem Zuschauer Kai – das Finale gegen Schachfreunde hat sicherlich mehr Zuschauer verdient!