Dabei sah es so gut aus

Gestern durfte SCD 3 beim HSK 12 antreten. Und obwohl eine Spielerin unseres Teams (sie möchte nicht, dass ihr Name an dieser Stelle genannt wird) ihren Geburtstag für den Kampf opferte, waren wir mit unserer „Rumpftruppe“ (ohne Dom, Alex, Sylvin und Fabian) doch klarer Außenseiter in dem Kampf.
Bis auf Brett 7+8, wo Emko und Semko einsprangen, waren wir durchgehend mehr als 100 DWZ-Punkte schlechter besetzt. Dies war aber nicht wirklich ein Grund für Malte, schon nach 8 Zügen richtig schlecht zu stehen – er sagte selber, dass er lange nicht mehr so eine schlechte Partie gespielt hat. Das frühe 0:1.
Joachims Partie lief im Grunde wie eine übliche Schnellpartie von mir gegen Markus – lange materiell ausgeglichen, aber Weiß wurde allmählich über den Damenflügel eingesperrt – insbesonder Joachims Springer war ein armes Tier, dass kaum über die 2. Reihe hinaus kam. Irgendwann musste Joachim die Stellung aufbrechen, und kurz danach war das Matt nicht mehr zu verhindern – 0:2.
Anschließend fragte mich Ramona, ob sie ein Remisanbgebot annehmen dürfe. Bei -200 DWZ Differenz und Aktivität für eine Minusqualle gestattete ich dies, da Peter und ich zu diesem Zeitpunkt beide besser standen und die anderen 3 Partien nicht wirklich schlechter.
Peter spielte wie üblich schnell, aber deutlich genauer als zuletzt. In der Folge erreichte er gegen Steffen Wiegand ein Turmendspiel mit 4 gegen 3 Bauern – das leider nicht zu gewinnen war: 1:3.
Also war es an der Zeit, meine Schmach vom Vorabend, wo ich für SCD 2 nur ein Remis holen konnte, wieder gut zu machen. Durch einen ungeschickten Zentrumsvorstoß gestatte Helge Colpe mir, die Stellung erstaunlich früh ausgeglichen zu gestalten, und als er im 19. Zug meinen Springervorposten auf c4 unterminieren wollte, übersah er einen drohenden Spieß (so nennt man das) und verlor einen Bauern. Viel wichtiger war aber meine Aktivität, da störte es auch nicht, dass ich einen Qualitätsgewinn übersah. In dieser Phase verzichtete ich auf Experimente (bzw. die besten Züge) und wickelte lieber in ein Endspiel mit einem schönen Mehrfreibauern ab. Irgendwann hatte Helge keine Lust mehr und lief im 40. Zug in ein Matt. 2:3 und für mich mit 4/4 für SCD 3 weiterhin „a perfect record“.
Und auf einmal sah es gar nicht so schlecht aus. Emko hatte D+L+6B gegen D+2L+3B, was langfristig gute Möglichkeiten bot, Semko stand mit einer Mehrqualle gedrückt, und Sven – na ja, er hatte eine Figur geopfert, es schwirrten auch einige gegnerische Schwerfiguren um seinen König, aber sein Konter sah verdammt gut aus – die meisten Beobachter aus dem Diogenes-Umfeld sahen für seinen Gegner keine Verteidigung mehr. Sollte die Sensation gelingen?
Plötzlich wurde ich wieder nach oben geschickt, Sven wollte wissen, ob er ggf. Remis machen dürfe. Ich war zuerst einmal irritiert, hatte mir doch jeder von einer besseren Stellung von Sven erzählt. Also wollte ich mir nochmal die Stellungen der Zehics ansehen. Sven hatte derweil meinen Gesichtsausdruck interpretiert und noch eine Qualle geopfert, da war es zu spät, ein Remis zu gestatten. Innerhalb kürzester Zeit stand er auf Verlust.
Emko dagegen hatte im 39.Zug einen Bauern geschlagen und für den letzten Zug die James Bond Bedenkzeit auf der Uhr. Sein Gegner überlegte ca. 1 min und machte einen von Emko nicht erwarteten Zug. Der eine Läufer griff die Dame an und machte so den Weg für seine Dame frei, Emkos Läufer zu schlagen. Eigentlich kein Problem, weil die Dame ihrerseits den 2. Läufer deckte, der vom Emkos Dame angegriffen war. Also hielt Emko einfach den Angriff aufrecht. Leider übersah er, dass bei dem geplanten Läufertausch sein Läufer mit Schach fiel. Wenig später stand es 2:5.
Semko dagegen musste aufgrund des Drucks seine Dame gegen Turm und Springer geben. Letztlich war wohl auch dieses Endspiel Remis – 2,5:5,5, ein für den Kampf sicherlich zu hohes Ergebnis.
Parallel verlor SCD5 in gleicher Höhe gegen Eidelstedt.