Ein hart erk(r)ämpfter Punktverlust

Gestern durften wir bei Schachfreunde 3 antreten – ein Nachbarschaftsduell, bei dem wir schon eine Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt anstrebten.
Leider fehlten Dom berufs- und Sylvin fitnessbedingt, so dass es zum Comeback des Haacksters, ähm, von Stefan bei SCD 3 kam. Somit waren wir von den Zahlen sogar leichter Außenseiter.

Das erste Remisangebot erhielt Joachim (um 20:15), und da ich gegen seinen Gegner bereits für SCD 2 remis spielte, betrachtete ich es als genehmigungsfähig. Dann geschah lange Zeit nichts. Den ersten ganzen Punkt holte erwartungsgemäß ich (ich sage nur 5 aus 5), zumal ich gegen unseren Clubabend-Dauergast Soner spielen durfte, der sich davon wenig begeistert zeigte. Und diese Partie erinnerte stark an den Schnellschach-Grand-Prix, insbesondere mein Siegmotiv: Soner hatte Kg1, Dg2, Bg3,f2,e3 (und noch einiges mehr), ich hatte Bg4,f5,e4, Db5 sowie meine Türme mit h6 und h7 auf der offenen h-Linie. De2 mit der Drohung Df3 nebst Th1 war eine zu starke Drohung in einer für uns nicht untypischen Partie.

Einige Zeit später erreichte Peter ein Remis – eigentlich sah das lange Zeit ausgeglichen aus, angeblich übersah sein Gegner aber ein Matt – letztlich konnte er aber die Angriffe parieren.

Es folgte eine für mich etwas kuriose Szene bei Sven. Mit 1 sec Restzeit schaffte er dieZeitkontrolle und atmete hörbar auf – für mich irritierend, da er 2 oder 3 Bauern für S + 2T hatte. SO folgte kurz darauf das 2:2.

Es folgte ein Remis bei Stefan – er hatte das Angebot schon früher, und seine Partie war insoweit kurios, dass sie eigentlich durchgehend auf Remis stand. Ich bar ihn zuerst, weiter zu spielen, aber eine Stunde später ging wirklich nichts mehr.

Blieben noch 3 Partien, die uns Betrachter nahezu in den Wahnsinn trieben. Für einen Sieg musste einer gewinnen und der Rest remis halten. Bei Alex seh es eigentlich lange Zeit ausgeglichen mit Chancen für beide aus, Ramona hatte eine komplizierte Stellung mit einem Mehrbauern, und Malte stand eigentlich nach 10 Zügen auf Sieg. Dies wandelte er in ein Endspiel mit einem Mehrbauern um, um plötzlich bei T+S+2B gegen T+L+2B zu landen. Plötzlich hatte Ramona im 37. Zug ein Remisangebot. Da sie von den 3 Diogenesen die beste Stellung hatte, empfahl ich ihr, weiter zu spielen. Alex fehlte plötzlich ein Bauer und bot einen interessanten Turmtausch an, auf den der Gegner leider nicht reinfiel – ansonsten wäre der a-Bauer wohl durchmarschiert.

Malte kam mittlerweile auf die Idee, dass es sinnvoll sein könnte, besser mit einem Minusbauern weiter zu spielen, aber sein Gegner entschied sich, diesen zwar zu erobern, dafür aber einen anderen Bauern kampflos zurück zu geben. Daraus zog ich den Schluß, dass beide verzweifelt beweisen wollten, dass die Stellung nicht Remis ist, indem sie einen Verlustweg anstrebten.

Mittlerweile brach bei Alex die Stellung zusammen, doch zum Glück war Maltes Gegner in seinen Versuchen erfolgreich und wandelte T+L+B gegen T+S+B in L gegen T+B um. Damit war bei Malte zumindest das Remis sicher, aber (vom Partieverlauf erstaunlich, von seiner bisherigen Ausbeute nicht) er verwandelte diesen Vorteil sicher zum Sieg – 3,5:3,5.

Bliebe Ramona – mit jeweils 6 min auf der Uhr hatte sie mittlerweile ein Enspiel mit D+L+5B gegen D+S+4B, das eigentlich recht gut aussah. Dummerweise übersah sie ein Manöver, mit dem ihr Gegner 2 Bauern gewann, und verbruachte in dieser Situation, wo Sie 2 Züge in Folge je 2 Zugmöglichkeiten hatte, ca. 3 min der Bedenkzeit. Die Damen wurden getauscht, und erstaunlicherweise gab Ihr Gegner den Springer für einen Bauern, opferte einen Bauern, um den König wegzulocken, und plötzlich hieß es 3B gegen L+B. Zum Glück (mit exakter Endspielführung hatte dies nicht so viel zu tun) kam Ramonas König rechtzeitig zurück, und mit 5 sec Restzeit auf der Uhr erreichte Sie die Stellung Weiß: Kb5,Ba5, Schwarz: Ke7, Ld5 (oder so ähnlich), womit das 4:4 erreicht war.

Und dabei haben wir uns so bemüht, nicht zu punkten…

Am 21. geht es zuhause gegen HSK 13, wenn wir da gewinnen, ist der Klassenerhalt gesichert.