Pflichtgemäßer Punktgewinn

Am Sonntag, dem 3.2., war wieder ein doppelter Heimkampf im Fahrenkamp angesetzt. Die erste Mannschaft musste nach der Enttäuschung gegen Schachfreunde wieder Punkte einfahren. Dazu kam der Tabellenletzte aus Neumünster in den Hammer Park. Die Aufstellung der Gäste gab Anlass zur Entspannung: Statt der Bestbesetzung wir in der Vorrunde mussten nun vier Ersatzspieler an den hinteren Brettern eingesetzt werden. Wir versuchten es dagegen wie gegen den HSK mit der „Bestbesetzung“ 1 bis 8.
Die Eröffnungsphase verlief zunächst normal – wie im Amateurschachbetrieb üblich gab es einige kreative Versuche schon früh bekannte Pfade zu verlassen, z.B. mit 1.b4. Doch dann mussten wir uns vorn Sorgen machen: Martin und Markus spielten mit Figur gegen Turm. Während Martin noch mit dem Läuferpaar Gegenspiel aufbauen konnte, sah die Figurenaktivität von Markus nicht überzeugend aus.
An den anderen Brettern zeichnete sich noch nichts Konkretes ab: Aktives Figurenspiel bei Holger, Druckspiel gegen schlechte Bauern bei Axel, Mehrbauer bei Stefan – immer weniger Zeit bei Roman und bei Tsung – okay, das ist normal.
Holger kann seinen positionellen Vorteil in materiellen Vorteil umwandeln, an Brett 7 entscheidet Zeitüberschreitung, an Brett 8 auch – jeweils zu unseren Gunsten. Mit dem Remis von Almar steht es nach etwa vier Stunden 3,5:0,5, durchatmen! Hätte es in den Zeitnotduellen auch anders ausgehen können? Wenn mit zwei Sekunden auf der Uhr schnell noch ein Zug gemacht wird, kann das auch schiefgehen. Allerdings hat Neumünster nicht aufgepasst: Die Spieler an den letzten beiden Brettern haben sich falsch hingesetzt, entsprechend ihrer Reihenfolge in der zweiten Mannschaft, nicht jedoch gemäß der Oberligarangliste. Zum Glück bleibt dieser Fehler ohne Nachwirkung.
An den übrigen Brettern sieht es bei Tsung chancenreich aus: Dame, Turm und Läufer gegen Dame und Läuferpaar. Axel hat immerhin strukturelle Vorteile, aber reicht das? – Er entscheidet sich für den sicheren Weg und spielt remis. Bei Martin gibt es wieder Hoffnung, aber sein Läufer ist zu passiv gegen den starken weißen Springer. Markus hat mittlerweile Springer und zwei Bauern gegen Turm und zwei Bauern auf dem Königsflügel, der gegnerische König ist weit ab auf dem Damenflügel.
Den entscheidenden Punkt kann Tsung endlich über die h-Linie einfahren, sein Gegner konnte seine Figuren nie richtig aktivieren. Martin dagegen kann seine Bauernzange nicht rechtzeitig in Gang bringen und so bleibt Weiß noch der entscheidende Bauer für den Sieg – 5:2. Und dann werden wir noch Zeuge des Endspiels Turm gegen Springer, denn es gelingt Markus tatsächlich alle Bauer zu tauschen und er erreicht eine „Festung“. – Der 5,5:2,5-Sieg ist nicht mehr als Pflichterfüllung, denn es bleibt uns auch mit 6:6 Mannschaftspunkten nur der 7. Tabellenplatz.
Am 24. Februar müssen wir gegen Königsspringer nachlegen – der Kampf um Platz 6 geht weiter!
Durch den 5:3-Sieg der zweiten Mannschaft gegen Großhansdorf gelang uns erstmals in dieser Saison der doppelte Punktgewinn im Fahrenkamp. In der 8. Runde wird die erste Mannschaft allein spielen müssen, denn die letzten beiden Runden werden in der Landesliga am 13. und 14.4. zentral ausgetragen.
Stefan