Ein Kasten Bier von SKJE

Am 14.04. fuhr die Oberliga-Mannschaft zu ihrem letzten Kampf nach Preetz. Preetz war designierter Aufstiegsfavorit und wir mit 0.8%-Wahrscheinlichkeit laut Ligaorakel noch nicht aller Abstiegssorgen erledigt. Unklar war, ob es dieses Jahr 3 oder 4 Absteiger geben würde. Da wir einen MP und diverse BP vor Schachfreunden waren, würde uns ein Sieg sicher retten, ein Unentschieden oder knappe Niederlage auch, wenn Schachfreunde nicht gegen Königsspringer gewinnt.

 
Mit 2 Autos waren wir pünktlich zum Kampf da. Martin spielte das Thailand-Open mit, dafür spielt Christian.
 
Schnell war Christian fertig. Nach Aljechin-Springerhüpfern von g8-f6-e4-c5-e6-g7-f5 stand er gedrückt und schlechter und bot einfach mal remis an. Der Gegner nahm überraschend an, denn der konnte fast ohne Risiko weiterspielen.
 
Roman konnte im symmetrischen Engländer direkt nach der Eröffnung einen taktischen Fehler ausnutzen und leicht gewinnen.
 
Almar und der Verfasser dieses schönen Artikels hatten mit den IMs gar keine Mühe. Markus konnte direkt nach der Eröffnung gegen das orthodoxe Damengambit stark drücken und nach einem Fehler einen glatten Bauern gewinnen. Laut Houdini war es aber nur += (0.7 Bauerneinheiten). Almar stand erst etwas gedrückt, dann sah es nach leckeren Springerweiden aus. Er bot remis an, was der Gegner optimistisch ablehente. Nach einem taktischen Fehler konnte Almar gewinnen. Markus liess Gegenspiel zu, was ihn verschreckte und er bot in immer noch besserer Stellung remis an. Das war irgendwie doof.
 
1:3 Zwischenstand, die stärksten Gegner in Schach gehalten, das sah gut aus!
 
Bei Tsung, Axel und Holger wechselte das Schlachtenglück hin- und her. Während Holger auf dem Acker stand, dann aber noch irgendwie mit taktischem Scharfsinn ein remis erzwang, kriegte Tsung, der für seinen 2. Zug 12 Minuten nachdachte, die Kurve nicht. Auch Axel stand im Reti wechselhaft, aber in Zeitnot verlor er im taktischen Wirrwarr die Übersicht, wobei der Gegner Andreas Plüg aber auch wirklich gut spielte.
 
3,5:3,5 bei einem Springerendspiel von Stefan mit Mehrbauern. Enspiele und Stefan passt ungefähr so gut zusammen wie HSV und Europa League. Aber dieses Mal liess er sich nicht die Fruchtkonfitüre vom Brot nehmen und konnte uns zum 4,5:3,5 Sensationssieg führen!
 
Da Schachfreunde auch gewann, aber es nur 3 Absteiger gibt, war der Sieg für uns nicht notwendig, aber ein schönes Endergebnis einer durchwachsenen Saision. Wir sind am Ende mit 10:8 MP Sechster geworden.
 
Der unglaubliche Aufsteiger ist SKJE, dem ich hiermit gratuliere. Unglaublich wegen der Brettpunktzahl. Folgende Mannschaften haben mehr Brettpunkte als der Aufsteiger SKJE: Preetz, Kiel, HSK, Königsspringer, Diogenes, Schachfreunde.
 
Wir haben z.-B. 39,5 BP, während SKJE mit 38 BP auskommt. Das zeigt, dass wir im nächsten Jahr auch mal dran sein könnten. Wir spielten die Saision über zu unkonstant und auch wenn es im Schach kein Glück gibt, muss man dann doch konstatieren, dass gewürfelte Endspiele, wo beide Gegner nicht wissen, was sie tun, nicht imm er zu unseren Ungunsten ausgehen müssen.
 
Einzelkritik und daraus ergebene Konsequenzen folgen.