Oberliga – Langer Kampf

Heute empfingen wir um 11 Uhr die Schachfreunde Hamburg im Fahrenkamp.

Wir mussten auf Almar verzichten, dafür kam Tom nach seinem Landesligasieg zuletzt zu seinem ersten Oberligaeinsatz in dieser Saison. Unsere Gäste stellten gut auf, sodass sie auf dem Papier durchaus favorisiert waren.

Es entwickelte sich ein interessanter, zu jedem Zeitpunkt offener Kampf.

Nach den Eröffnungen schätzte ich unsere Chancen eher besser ein. Roman stand zwar schlechter, dafür konnten die Stellungen von Fabian und Stefan überzeugen. Meine Wenigkeit spielte in dem Versuch via Zugumstellung ins Buch zu kommen viel zu schablonenhaft, sodass mir schon in der Eröffnung ein einfacher Trick entging, der schnell zu nahezu entscheidenden Vorteil hätte führen müssen. Stattdessen kam ich doch noch zu einer mir bekannten Stellung, die andere Variante wäre mir lieber gewesen…

Dann passierte eine Weile nichts. Anschließend verflachte Stefans Stellung, das erste remis. Wenig später bekam Tom von seinem mehr als 200 Punkte höher eingestuften Gegner ein Remisangebot, ebenfalls remis.

Danach ging es langsam Richtung Zeitkontrolle, wobei dieses langsam doch recht nervenaufreibend war. Axel hatte wie so oft schon relativ wenig Zeit, Roman lebte ab dem 25 Zug nur noch von seinem Inkrement, begann aber zumindest gefühlt besser zu spielen, je öfter er mit maximal 2 Sekunden auf der Uhr seinen Zug machte. Während auch bei mir langsam die Zeit knapp wurde, Christian eher leicht unter Druck stand und Markus Stellung sich zuspitzte (wobei ich nicht allzu viel mitbekommen habe), fand Fabian dank ein wenig Mithilfe seines Gegners einen Weg dem im Zentrum hängengebliebenen König sehr nahe zu kommen und brachte uns in Führung.

Viel habe ich dann erstmal nicht mehr mitbekommen, nach der Zeitkontrolle konnte Christian den Druck abschütteln und Roman seine lange schwierige Stellung in ein besseres Turmendspiel verwandeln, welches dann in zwei verbundenen Freibauern auf g und h gegen einen Turm endete. Beides im Endeffekt remis.

Als nächstes endete auch meine Partie remis, nachdem es mir nicht gelang, aus meiner jederzeit etwas besseren Stellung mehr als den halben Punkt herauszuholen. Die Anmerkungen eines sehr überzeugten Schachfreundes, ich hätte glasklar auf Gewinn gestanden, werden von der Maschine relativ klar widerlegt, trotzdem wäre der vorgeschlagene Zug die beste Möglichkeit gewesen, vielleicht doch noch etwas mehr herauszuholen.

Anschließend musste Markus die Segel streichen, sodass Axel beim Stand von 3,5:3,5 ein zumindest klar schlechteres Endspiel mit D+L+4B gegen D+L+6B remis halten musste, wobei die unterschiedlich farbigen Läufer und die durchaus vorhandene Aktivität seiner Dame zumindest hoffen ließen. Im Lauf der Partie opferte er noch einen Bauern, um sich dafür zwei zurückzuerobern, und er nach ziemlich genau 6 Stunden den halben Punkt holte.

Insgesamt ein durchaus leistungsgerechtes 4:4. Beide Mannschaften hätten mit ein bisschen Glück oder Genauigkeit mehr holen können, mir schien es aber fast, als ob am Ende beide Mannschaften in erster Linie froh waren nicht verloren zu haben.

Weiter geht es am 15.1. in Neumünster.

Super-Trainings-Donnerstag im LAB, 01.12.16 19 Uhr

Am Donnerstag, 01.12.16, bekommt ihr als erstes Türchen im Adventskalender ein extra gutes Training serviert. Es geht PÜNKTLICH um spätestens 19 Uhr im LAB Fahrenkamp los! Auch Spieler der „Schachfreunde“ sind willkommen und generell Spieler jeglicher Spielstärke.

1.) Taktiktraining zum Warmwerden: 12 Aufgaben, 12 Minuten Lösungszeit. Die Aufgaben sind recht einfach, so dass jeder zumindest einen Teil Lösen können sollte.

2.) Höhepunkte der Schach-WM: Es gab wenige, aber einige Stellungen habe ich herausgesucht!

3.) Berliner Variante/Italienisch: Warum ist die Berliner Variante beliebt bei Profis und unbeliebt bei den Amateuren? Was sollte dennoch ein Amateur als Minimalwissen über Berliner Variante und Italienisch im Kopf haben? Hier bekommt ihr die Antwort.

4.) Fragen + Antworten: Hier beantworte ich eure Fragen aus Euren Partien.

 

Ich freue mich auf ein schachlich dynamischen Abend,

Markus

Als Tabellenführer in die Adventszeit

Am 20.11. durfte die Oberliga-Mannschaft nach Schnelsen in den Riekbornweg, um sich gegen die Königsspringer zu beweisen.

Karsten sagte am Tag zuvor ein 4:4 heraus, und er sollte fast Recht behalten.

Beide Mannschaften traten in Bestbesetzung an, sodass Königsspringer ganz leicht favorisiert war.

Schon nach 2,5 Stunden  konnte ich gegen Frank Lamprecht gewinnen. Ein dubioser Dameninder, dann noch ein paar ungenaue Züge von ihm. Ich hatte Läuferpaar, Entwicklungsvorsprung und Riesendruck. Schon nach 20 Zügen gab er trotz nur eines Minusbauern bei ansonsten aber grausamer Stellung auf!

Nur etwas später musste Almar die Waffen strecken. Sehr solide mit Schwarz aufgebaut, Ausgleich nach der Eröffnung. Dann aber ein ungenauer Abtausch und eine nette Taktik (für den Gegner) zum Abschluss.

Es sah jetzt in der Tat nach 4:4.

Torben stand besser, hatte aber zuviel Angst vor Springerfang, die Stellung verflachte, remis.

Stefan konnte mit Karstens Empfehlung gegen Sizi schon wieder eine volle Stellung erreichen und im Königsangriff gewinnen.

Christian hatte einen merkwürzigen Aljechin auf dem Brett, wo er mehr Springerzüge absolvierte, als der HSV nach der Hinrunde Punkte haben wird. Er stand gedrückt, konnte aber dann das Endspiel recht locker remis halten.

Axel hatte die ganze Zeit ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett und so endete es auch. Danke für Deinen Einsatz!

Es stand 3,5:2,5 und Roman hatte eine Qualität gegen wenig Kompensation weniger und Fabian ein wohl besseres Turmendspiel. Roman wird einige Großrechner bauen müssen, um mir beweisen zu können, dass sein Qualitätsopfer in der Eröffnung korrekt war. Jedenfalls, nach der Zeitkontrolle verlor der Gegner den Überblick und Roman konnte dauerschachen.

Obwohl Julian alles versuchte, dem Turmendspiel noch Leben einzuhauchen, hielt Fabian stand.

4,5:3,5 Sieg! Ganz wichtig und weiterhin Tabellenführer!

In 2 Wochen gibt es Zuhause die Hammer Stadtmeisterschaft gegen die Schachfreunde.

Landesliga – 1:5-Pleite gegen Eimsbüttel

Obwohl Union nicht ganz in stärkster Besetzung antrat, waren wir wiederum deutlicher Außenseiter, was uns 2 Jahre lang ja nicht davon abgehalten hat, die Klasse zu halten. Doch außer einem Lichtblick von Tom (Sauber! Erster Landesligasieg!) konnten nur Robert und Christian Gegentreffer vermeiden. Zwischendurch hätten wir den glücklichen Moment fassen müssen, um ein 3:3 daraus zu machen: Während Peter eine sehr aussichtsreiche Stellung gegen den nominell einzigen Schwachpunkt in der Union-Aufstellung nicht umsetzen konnte, gab ich heute wieder ein krasseres Beispiel nicht erzwungener Fehler:

Stelting – Rieling

Nach 39.Td1-c1 kann man den Punkt direkt eintüten – man muss nur richtig rechnen oder riechen … beides gelang mir nicht. Ich setzte mit 39. … Sc7-a6 fort, was im Prinzip den Vorteil hält – aber die Lage ist gefährlich. Nach 40.f6 g6 41.Lf1! Tb6? (Ke8!) übersah ich prompt die permanente Schwäche der Grundreihe: 42.Lxa6 Sxa6 43.Txd5! mit Vorteil, zumal Schwarz nun sehr genau spielen müsste, um an Remis denken zu dürfen, während Weiß immer wieder Drohungen auf der 7. oder 8. Reihe hatte und dementsprechend gewann.

Also: bestens wäre laut Elektrohirn: 39… f6! – aber das muss Biohirn erstmal schnallen bei knapper Zeit. Abzuschätzen war aber schon, dass die verbundenen Freibauern vom Läuferpaar in diesem Moment nicht wirklich zu halten sind – und zwar sehr direkt und z. B. recht witzig mit: 39… Sb3! 40.Txc7 Txc7 41.Lxc7 Sxd4 42.Lxd8 b3 43.Le7+ Kxe7 44.f6+ gxf6 45.exd4 b3 46.Lf5 a4! …a3…a2…a1

– aber nicht: 46… b2? 47.Lf5 fxg5 48. hxg5 f6 49.gxf6+ Kxf6 50.Lxh7 Kg5 51.Kf2 Kf4 52.Ke2 a4 53.Kd2 Kf3 54.Lb1 Kf2 – Remis.

Li-La Landesliga und Skat

Da am Sonntag den 13.11. leider keine WM-Partie stattfand, stellte sich mir die Frage, wie ich mich schachlich oder sonst beschäftigen sollte.

Was liegt da näher, als bei der Landesliga vorbeizuschauen. Da die leider nach wie vor nicht im Internet übertragen wird, musste ich mich Richtung Schlump begeben, wo in irgendeiner Schule bei Weisse Dame das Match stattfand. Trotz der Tatsache, dass mir die Adresse bekannt war, habe ich etwa 30 Minuten gesucht. DIe Adresse „Berlin, Potsdamer Platz“ ist ja schließlich auch nicht eindeutig. Im hinterletzten Winkel einer Schule ohne Beschilderung wurde ich dann letztlich fündig. Bitte, bitte, liebe Weisse Dame, spendiert ein paar Euro für Schilder!

Dort angekommen, sah ich, dass Ralf „ich analysier keine Partien von mir“ H. schon fertig war. Eine Figur mit Schwarz nach <15 Zügen vernascht, so muss man das machen. Nicht nur im Clubturnier auf Normkurs, sondern jetzt auch in der Landesliga erfolgreich. Da sieht man mal, was gute Eröffnungsvorbereitung bringt ;-)

Alle anderen Partien liefen noch. Ich musste los, denn bei den Schachfreunden fand das alljährliche Skatturnier statt.

Landesliga-Endstand war 3,5:4,5, leider. Ich weiß nur, dass Christian K. remis gespielt hatte. 13.Ld2 würde mich interessieren.

Beim Skat-Turnier war ich aus irgendwelchen Gründen der einzige Diogenese, ansonsten noch 19 Schachfreunde, sodass an 5 4er Tischen gespielt wurde.

Nach 2x 30 Runden fand ich mich mit knapp über 1000 Punkten auf dem 8. Rang wieder nach einem 6. Rang vom letzten Jahr. Hat wirklich Spaß gemacht und ich konnte mich über einen Gaumenschmaus, eine französische Käseplatte, freuen, denn das fette Schwein samt Grünkohl war schon  vergriffen.

 

Nachtrag für Jan-Paul:

Farbspiele offen, aus der Deutschen Skatordnung:

5.2.6 Offen als Gewinnstufe kommt bei offenen Farb- und Grandspielen in Betracht. Der Alleinspieler darf hier keinen Stich abgeben. Diese Spiele gelten von vornherein als Schwarz angesagt. Ein Kreuz ouvert als mit zweien zählt demnach 9 x 12 = 108 Punkte; ein Grand ouvert mit vieren zählt 11 x 24 = 264 Punkte.

 

Oberliga 1. Runde – starker Start!

Gestern begann im Fahrenkamp gegen Marmstorf unsere Oberligasaison.

Ausgangspunkt vor der Saison: Gesetzt an 7 von 10, das Saisonziel Klassenerhalt war damit schnell gefunden. Eine gute Grundlage wäre ein erfolgreicher Start in die neue Saison gegen einen der Gegner, die nominell etwas schwächer besetzt sind als wir. Aber wir waren gewarnt, denn vergangene Saison konnten wir beim 4:4 nicht siegen.

Bei uns fehlte Fabian als Gesamtverantwortlicher unserer Jugendreise, der verständlicherweise dann auch auf besagter Reise weilte. Dafür sprang Dominik ein. Nominell bedeutete das, dass wir an 6 von 8 Brettern favorisiert waren.

Der Kampf selber ist relativ schnell erzählt. Die ersten 2-3 Stunden passierte nicht wirklich viel, insgesamt sah es aber meiner Meinung nach doch eher besser für uns aus.

Zuerst endeten Almars (in gefühlt eher etwas besserer Stellung) und meine Partie (da war einfach nichts drin, nachdem ich in der Eröffnung eine eher zweifelhafte Nebenvariante improvisierte) remis. So weit so gut, schließlich waren das genau die beiden Bretter, an denen wir nicht Favorit waren.

Dann kippten nach und nach die Stellungen und Roman, Stefan und Christian konnten schnell auf 4:1 erhöhen. Die restlichen Partien gingen über die Zeitkontrolle, doch wir konnten recht beruhigt sein. Während bei Dominik Chaos herrschte (zumindest konnte ich die Stellung überhaupt nicht überblicken), hatten Markus und Axel einfach einen Bauen mehr. Schließlich gelang Axel der Siegtreffer, und auch Dominik konnte sein Chaos für sich entscheiden. So blieb noch Markus, der mittlerweile glasklar auf Gewinn stand und den vollen Punkt sicher nach Hause brachte.

In der Summe ein 7:1 Auftaktsieg, vielleicht einen Tick zu hoch, aber ein deutlicher Sieg war durchaus verdient. Besser hätte der Start eigentlich gar nicht laufen können.

Weiter geht es am 20.11. bei Königsspringer.

Marmstorf Maximal Malträtiert

Am 16.10. gelang der Ersten der höchste Oberligaauftackbestrafungssieg aller Zeiten. Mit 7:1 wurde Marmstorf im Fahrenkamp zerlegt. Vielleicht ein bisschen zu hoch, aber was soll’s?

Markus, Roman, Axel, Stefan, Christian L. und Dominik konnten gewinnen (4/4 mit Schwarz!), Almar und Torben remisierten.

Happy Halloween!